30. Oktober 2008

Gitarre spielen

Das habe ich ja schon mit 15 am Lagerfeuer bewundert: Typen, die Gitarre spielen können. Dazu singen und dieses heimelige Gefühl. Ich hatte mit 15 aber grad meine letzten Klavierstunden hinter mir und mich - auf ewig, dachte ich damals - vom Musizieren verabschieden.

Rund 15 Jahre später sind alle Vorsätze vergessen und ich habe mich der Gitarre zugewandt. Ausgerechnet.
Meine erste Stunde liegt hinter mir und mir tun die Fingerkuppen weh und ich habe einen Krampf in der Hand. Keine Ahnung, wie ich je so cool an dem Ding zupfen soll wie mein Lehrer und Mentee Timo.
Naja, der macht das ja auch schon etwas länger.
Morgen kommen die Fingernägel ab und dann werd ich üben. Üben. Üben. Üben. Üben. Üben. Üben. Üben.

*seufz*

14. Oktober 2008

"Kauft nur bei Brüdern"

Alles in der Geschichte wiederholt sich...

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,584121,00.html

9. Oktober 2008

Ich werde hier sein, im Sonnenschein und im Schatten

Vor allem im Schatten, im geistigen Schatten...
Vier Kollegen und ich gehen endlich mal wieder in eine Lesung; diesmal sollte es der schweizer Literat Kracht sein. OK, Faserland war nervig, 1979 seltsam, aber hey, der neue Roman versprach gut zu sein. Allein die Beschreibung der Hütte...

Was wir bei der Lesung nicht bedacht hatten - den Autor. Der machte den Eindruck, als sei er geistig nicht ganz da. Noch während er sich im Setzen den Schal abzog, fing er an zu lesen. Nach 5 Minuten Monotonie knickten die ersten Köpfe zur Seite - nach 45 Minuten fühlte ich mich wie im Jetlag.

Immerhin hatte er von vorneherein eine Diskussion im Anschluss ausgeschlossen - so konnten wir direkt gehen. (War auch besser so, denn der Herr kann auf jeden Fall besser schreiben als reden...)

7. Oktober 2008

Leonard Cohen

Hm, da hab ich am Wochenende den Tatort geschaut und der hatte wirklich schöne Background-Musik. Hab ich ne Mail an die Redaktion geschrieben und die haben mir tatsächlich die Liste mit allen Titeln geschickt.

Jetzt höre ich mir grad Leonard Cohen an - sehr schön.

Das war's auch schon für heute.

21. September 2008

Oktoberfest I

Was man ja vom meinem Fenster aus schön beobachten kann, sind die ganzen Wiesn-Besucher. Vor allem die, die sich auf dem Rückweg befinden. Und vor allem Italiener und Amis. Warum? Nun ja, hier in der gegend sind einige Hotels und die Gäste steigen immer am Marienplatz aus und müssen dann durch meine Straße.

Da grölen dann Amis "Ein Prosit.." und so weiter (kann man an der Melodie erkennen, nicht am Text). Italiener flirten mit der Taxi-Säule ("Ciao Bella! Ma, come non mi rispondi?). Abgeklärte Bayern in Tracht laufen kopfschüttelnd dran vorbei. Ich hänge am Fenster und lach mich tot.

Und a propos Tracht...ach, das ist ein anderes Thema, für morgen nach dem Besuch der Wiesn.

16. September 2008

die letzten Tage

6.09.
Pherentian Islands sind von weissen Straenden gesaeumt, mit Strandlokalen und Guest Houeses gesaeumt, also echt wahnsinnig idylisch und sau langweilig. Wenn ich nicht tauchen koennte, dann muesste ich entweder ein Vermoegen in Tigerbeer anlegen oder moeglichst schnell von der Insel verschwinden. Auch heute gings wieder zu einem Wrack, ein Vietnamesisches Fluechtlingsboot, das von den malayischen Behoerden vor zwanzig Jahren versenkt worden ist. Das Boot ist schon vollstaendig mit Korallen bewachsen, ist aber kleiner und nicht so spektakulaer wie das Wrack von gestern. Das zweite Tauchsite war das schoenste bisher, leider habe ich vergessen wie es heisst. Abends wollte ich eigentlich noch einen Nachttauchgang machen, das ist die Adrenalinspritze total, ich hatte sowas schon mal vor einem Jahr auf Ko Tao gemacht, da aber ein Gewitter aufgezogen ist, war es dem Bootsfuehrer zu unsicher und er hat den Tauchgang abgeblasen. Also Abends wieder lesen und nach einem Fisch (fuer 70 Ringgit, was so ungefaehr der dreifache Preis vom Festland sein duerfte) gings auf unsere Veranda und ins Bett.

7.09.
Nachdem ich die letzten beiden Tage zum Tauchen aufstehen musste, liess ich es heute ruhig angehen. Ausschlafen, auf der Veranda lesen....... Insel eben...... und auf unser Boot warten, das uns um 4 Uhr auf Festland brachte. Anscheinend war unsere Entscheidung auf die Inseln zu gehen richtig. Wir haben heute zwei Oesterreicher getroffen, die von Penang kamen und von dem bewoelkten Wetter auf den Inseln enttaeuscht waren, da es in Penang so viel geregnet hatte, dass sie kniehoch im Wasser standen. Hoffentlich wirds bei uns besser. Mit dem Taxi gings dann nach Jerthe, wo uns der Nachtbus gegen elf nach Gorgetown auf Penang bringen sollte. Hier haben wir wiedermal auf einem Rhamadan Foodcourt gegessen. Das muss man sich so vorstellen, man kauft sein Essen ein setzt sich an die Tische und wartet mit allen anderen, bis der Muezin beginnt, dann faengt alles gemeinsam zum essen an.

Die Busfahrt erinnert mich an meine Bundeswehrzeiten, als ich bei Schneefall in einem auf beiden Seiten offenen Zelt sass, diese verdammten ACs bringen mich noch um. Als wir den Bus verlassen haben, sagte der Busfahrer noch zu mir, *is cold, he?* echt? was soll man da noch sagen, mach halt das Ding waermer wuerde wohl auch nichts helfen. Bei der Fahrt sind wir an einem schweren Unfall vorbeigekommen. Ein LKW lag auf dem Kopf, da der Fahrer offensichtlich die Kontrolle ueber ihn verloren hatte, wir mussten fast 45 Miunten warten bis uns die Feuerwehr vorbeil liess. Die Fahrerkabine und der ausgebeulte Plastiksack vor dem LKW lassen ahnen, dass es der Fahrer wohl nicht ueberlebt hat.

41 Ringgit Busfahrt
27 Ringgit Buskarte nach KL

8.09.
Wiedermal uebermuedet sind wir in Gorgetown, dass wie Melakka seit Juni Weltkulturerbe ist, auf den drei Heritage Trails gelaufen und haben uns Chinatown mit den vielen Tempeln und Clanhaeusern angesehen. Die Aufzaehlung erspar ich euch, ich selber weiss gar nicht mehr wie viele Tempel, Versammlungshallen und Kolonialgebaeude wir gesehen haben. Es waren aber viele....... Gorgetown an sich ist schoen. Die touristische Infrastruktur ist gut auf Backpacker ausgerichtet. Die Oesterreicher vom Vortag sagten uns, dass auch hier einige Looseempfehlungen recht dreckig sein sollten und haben uns das Stardust Guesthouse empfohlen. Am Vortag haben wir gesehen, dass unser Bungalow in 20 Minuten gesaeubert wurde. Als wir im Guesthouse angekommen sind war kein Zimmer frei, da frueh um sieben noch keiner ausgecheckt hatte. Unsrer Host fiel dann noch ein, dass doch schon einer weg waere, das kleine Zimmer war ganz nett und billig. Sie macht es fuer uns sauber, fast eine halbe Stunde lang, allerdings hat das Zimmer im Gegensatz zu unserem Bungalow kein eigens Bad. So sauber wie das kleine Restaurant und unser Zimmer waren noch wenige Orte in Malaysia, ich fuehlte mich deswgen und weil unser Host sehr freundlich ist sofort wohl. Deswegen haben wir am Abend auch hier gegessen. Internet und Restaurant im Guesthouse, ein Traum fuer faule Backpacker, also auch fuer mich!!!!!!

24 Ringgit Uebernachtung

9.09.
Heute sind wir noch den traditional Handcraftrail gegangen und haben uns dann den Ke Lok Si, den groessten buddhistischen Tempel Malaysias angesehen, der etwas ausserhalb Gorgetowns liegt. Nicole hat nicht so gut geschlafen, was meiner allgemeinen Faulheit auch entgegen kam. Nachmittags sind wir noch etwas Souveniersuchen in Chinatown gewesen. Und das alles bei recht guten Wetter, was hier heisst, kaum Regen!! Wenn ich mir die Ueberschwemmungsbilder in der Zeitung ansehe bin ich darueber am frohsten. Nichts ist schlimmer als andauernder Regen.

So, das wars von meinem Urlaub! Euer Jörg!
4.09.
Ueber Pasie Puteh sind wir nach Kuala Besut gefahren, dieses Kaff ist der Faehrhafen zu den Perenthian Islands. Wir waren noch nicht recht aus dem Bus ausgestiegen, als wir schon in ein Buero gezogen wurden, wir bezahlten das Ticket und wurden gleich zum Boot gefuehrt, das extra auf uns gewartet hat. Tja, mit den Booten haben wir Glueck, so wars ja auch schon bei der Ueberfahrt auf Tioman. In einer halben Stunde waren wir am Mamas Place, einen schoenen Guesthouse in dem wir uns einen teueren Bungalow mit Meerblick geleistet haben. Schon ziemlich nett, wenn man von der Veranda aufs Meer gucken kann :). Die in voneinander unabhaenige Strandabschnitte eingeteilte Insel ist im Vergleich zu Tioman ziemlich teuer, Essen und Bier kosten gleich das doppelte, allerdings ist der Sand idealtypisch weiss und man kann schoener baden als auf Tioman. Die Pherentian scheinen in Deutschland recht populaer zu sein, fast die Haelfte der Gaeste ist aus Deutschland. Bisher waren wir nach den Englaendern und Hollaendern die drittgroesste Truppe, aber hier ist alles fest in *huestl* deutscher Hand.

Ich habe mir gleich noch ne Tauchschule gesucht um den Inselaufenthalt irgednwie ertraeglich zu gestalten. Am Abend haben wir unser Bungalow ordentlich durchgelueftet, mit dem Erfolg, dass wir, als wir nach zwei Stunden zurueckkamen erst mal ne Ratte aus unserem Wohnbereich vertreiben mussten, na toll, aber mei, die hat man in Asien einfach ueberall, da hilfts auch nicht, wenn der Bungalow ziemlich sauber ist. Wir haben in unserem Guest House gegessen und noch auf der Veranda gelesen. Dann gings, wie eigentlich immer, ohne Fan oder AC ins Bett, selbst hier ist es mir Nachts zu kalt........ wenn ich jetzt noch kalte Fuesse kriege, kauf ich mir die Frau im Spiegel und trink Becks Lemon.......

100 Ringgit Bungalow
70 Ringgit Ueberfahrt (Hin und Zurueck)

5.09.
Nachdem ich zum tausendstenmal versucht habe, Nicole zu ertraenken, aeeh neee, zu einem Tauchkurs zu ueberreden, bin ich wieder gescheitert und am Morgen alleine zum Tauchen gefahren. Ich war zum ersten Mal an einem Wrack tauchen, der 40 Meter lange Zuckerfrachter aus Singapor ist hier abgesoffen und obwohl die Sicht echt schlecht war, hats mir gut gefallen. Nachmittag gings dann noch zu einem Riff, nicht so toll, aber ok, und anschliessend mit Nicole schnorcheln, man kann auf der Insel Schildkroeten und auch mal einen Hai beim schnorcheln sehen. Zum Hai hats nicht gereicht, aber eine Schildkroete war dabei, sowas grosses habe ich auch bei meinen Tauchgaengen noch nicht gesehen, naja, vielleicht taucht Nicole ja naechstes Jahr. Am Abend war wieder Faullenzen und Lesen angesagt.

Schreiende Imame und fette Ratten

3.09.
Heute Morgen sind wir im Menorna abgestiegen und das in jeder Beziehung, der Abstieg zu unserer vorherigen Bleibe ist enorm, ich war sicher, dass das Guest House was ist, da es mein ansonsten zuverlaessiger Reisefuehrer empfohlen hat. Nach der Ubernachtfahrt war ich auch noch etwas erschoepft, so dass ich zu spaet erkannt habe, dass der Boden des Bades das letzte mal Sonnelicht gesehen hatte, als ich noch keinen Fuehrerschein hatte, seitdem ist wird er von einer fast expressionistisch anmutenden Dreckschicht geschuetzt. Auf dem Bettlaken waren Blutflecken und die Schuhe haben wir auch nicht (wie durch ein Plakat gefordert) ausgezogen, denn die waren mit Sicherheit das Sauberste im Guest House. Am Abend trafen wir einen Tuerken, der da schon seit einem Monat wohnt und seitdem nie gesehen hat, dass irgendwas sauber gemacht worden waere, suuuuuper.

Kotha Baru hatten wir schnell angesehen, uns ist nicht so recht klar geworden, warum der Reisefuehrer diese Stadt als Spezialtip genannt hat. Zum Essen gabs nix, da der fast 100 prozentig muslimische Norden den Rhamaden einhaelt, nach einer guten Stunde suche haben wir dann doch noch nen Chinesen gefunden der uns was verkauft hat. Selbst Mac und Kentucky fried Chicken machen erst um 3 Uhr Nachmittag auf und verkaufen erst kurz vor sieben etwas..... Wir sind am Nachmittag mit einem Taxis in die Umgebung gefahren. Kotha Baru liegt an der thailaendischen Grenze, deswegen gibt es in der Gegend einige Thaitempel: Wat Machimmaran, Wat Phothivihan und das Wat Maisuwankiri haben wir uns angesehen. Wenn du noch keine Thaitempel gesehen hast, dann sind sie schon recht interessant. Am Abend gingen wir noch zum Nachtmarkt, auf dem man erst zu essen begonnen hat, als der Imam zum Schreien anfing. Wir hören den Imam oft, am Morgen Mittags und mehrmals am Abend, obwohl wir haeufig recht nah an einer Mosche untergebracht waren hat es uns nie gestoert, es macht Malaysia sogar zu etwas besonderen, da ich sowas noch nie erlebt habe.

Einige fette Ratten sind an uns vorbeigsprungen und haben die duerren Katzen auseglacht, die es da auch gab. Das Essen war lecker, auch dass es dazu kein Besteck gab und wir alles mit den Fingern gegessen haben, hat uns den Appetit nicht verderben koennen. Beim Zuruecklaufen zum Guest House sind wir an einem geschlossenen Markt vorbeigekommen. Offensichtlich hat ein Verkaeufer irgendwas liegen lassen bevor er seine Bude gesschlossen hatte, circa 10 Ratten balgten sich um das lecker Happi, ich wuerde sagen jede dieser Ratten duerfte leicht und locker 2 bis 3 Kilo gewogen haben. Da haette ich mich als Katze auch nicht ran getraut.......

Wir waren heute eine Stunde um Internet. Der Wetterbericht fuer alle die drei uns verbleibenden Reiseziele war verheerend, uerberall Regen. Da fuer die Cameron Highlands und fuer Penang die Regenwahrscheinlichkeit noch hoeher ist als fuer die Ostkueste haben wir uns entschlossen noch einmal auf eine Insel zu gehen und dort abzuwarten ob das Wetter wirklich so schlecht werden wuerde. Wir fahren Morgen also zu den Pherentian Islands, genauer zur Perhentian Besar und hoffen das Best.

Meine beruehmt-beruchtigte und auch beliebte Rubrik *Der Malaye an sich* faellt diesesmal sehr schwer zu schreiben. Den Malayen an sich gibt es nicht. Ein drittel der Einwohner Malaysias sind Chinesen, die hier uebrigens sehr gut Englisch sprechen und ausgesprochen nett sind (nicht nur weil man bei denen auch waehrend des Rhamadans was zum Essen bekommt...) Die Malayen haben eine dunkelere Hautfarbe und stehen den Chinesen an Nettigkeit in nichts nach. Dazu kommen noch ueber 100 (da bin ich mir aber nicht ganz sicher) Minderheiten die in diesem Land leben. Dieses Bevolkerungsgemisch und vor allem das daraus folgende Religionsgemisch (Malayen: Moslems: Chinesen: Buddhisten, Taositen, Ibuan: Christen, Inder: Hinduisten und noch viele Naturreligionen) macht Malysia aus. Auch deswegen ist es wirklich schwer *typische* malayische Souveniers zu finden, da alles ein Mischmasch ist. Die Friedfertigkeit der meisten Religionsanhaenger ist das eigentlich beeindruckende hier. Man lebt neben sich her ohne sich sehr zu stoeren, echt beeindruckend.

34 Ringgit Guesthouse

Jörg in Singapur: Seltsames Guesthouse...und notdurftende Vögel

28.08.
Oh man, der Schlafsaal schien ja gar nicht sooo schlim zu sein, aber nachts tat ich kein Auge zu. Die fuenfspurige Strasse genau neben unserer Unterkunft hat mich doch etwas ueberansprucht. Ins Bankenviertel Singapores ging ich also ziemlich erschlagen. Nachdem ich dann noch durch einen kleinen Fauxpax mein gesamtes Geographielehrerimage zerstoert hatte (Nicole wollte schon wieder um den selben Block gehen um zu zwei Tempel zu gelangen, ich merkte ganz zurueckhaltend an, ob wir nicht mal den richigen Weg nehmen wollten, worauf sie mir den Reisefuehrer in die Hand drueckte und ich uns schnurstracks zu einer Neulandaufschuettung fuehrte, mit dem Komentar: mhhh, die ham se wohl abgerissen konnte ich mich nicht aus der Affaere ziehen und musste Nicole die gesamte Reiseleitung in Singapore ueberlassen).

Die Hochhaeuser und die die angrenzende Chinatown haben mir gut gefallen, der Foodcourt bei Chinatown toppte unser Essen am Vortag um ein Vielfaches. Am Nachmittag streiften wir durch die Orchidroad und ich habe mir erklaeren lassen, das dies und jenes eine sehr bekannte Marke sei, ich habs mir zwar gedacht, denn die Preise waren entsprechend, aber gehoert hatte ich von vielen noch nie was. Naja, seis drum, wenn man in Singapore ist muss man sich auch Malls amsehen. Am Abend gingen wir zum Newton Hawkers zum essen, da war Nicole oefter mit ihrem Bruder essen und deshalb liefen wir da ne Stunde hin und haben auf die Nachtsafari im Zoo von Singapore verzichtet. Das Essen dort ist Seafoodlastig und schmeckte genial, war zwar nicht geschenkt, aber fuer deutsche Verhaeltnisse immer noch sehr guenstig.

55 Dollar Essen (Ein Euro entspricht zwei Singaporedollar)

29.08.
Die Nacht war ruhig, also mit Ohropax mein ich. Am Morgen gings in naechste Einkaufszentrum, Sun Tech City hiess das gute Stueck, gekauft habe ich nur eine neue Zahnbuerste und ein Duschgel. Fast waeren wir noch in die kleinste Paulanerbrauerei der Welt eingekehrt, die direkt daneben ansaessig ist. Ein Photo war natuerlich ein muss. Danach haben wir uns die Arab Street und little India angesehen. Viel geregnet hat es bis dahin nicht aber immer etwas getroepfelt. Nachmittag gings nochmal in die Orchid Road ins Superbrandcenter: Ngee Ann Center. Tja mein bescheidenes Paedagogengehalt haette fuer zwei Unterhosen, eine Schachtel Zigaretten und eine Krawatte gereicht. Nicole war total begeistert, ich auch, vom Buechermarkt der drin war, eine solche Auswahl hat auch der Hugendubel nicht! Abends um halb neun gings dann ins Interconti, nein, wir haben unsere Unterkufnt nicht upgegradet (denglisch, ick hör dir trapsen - Anm. d. Red.), meine Studienfreunde Ruth, Gregor, Michael und dessen Freundin Bianca sind an diesem Abend aus Australien fuer einen Stopover-Aufenthalt in Singapore eingetroffen. Wir sind mit der MRT zum Newton Center Hawker gefahren und haben uns dort noch mal satt gegessen. Um halb eins entschieden sich die Australier noch zum Hotel ueber die Orchidroad zurueck zu laufen. Um kurz nach halb zwei waren wir wieder im Guesthouse. Irgendein Vollidiot hatte uber nacht irgendwas geladen was alle fuenf Minuten gepiept hat, und zwar so wie es mein Wecker macht, trotz Ohorpax stand ich bei jedem Piepser im Bett, so schlecht geschlafen hatte ich waehrend diesem Urlaubs noch nie.

50 Dollar Essen

30.08.
Um acht waren wir am Busbahnhof von Singapore und wollten nach Mersing um noch auf die Insel Tioman ueberzusetzen. Ueber den Busbahnhof von Johor Baru sollte das laufen. Beim Grenzubergang brauchten wir ewig, da die Nachtarbeiter aus Singapore nach Malaysia zurueckkehrten. Um halb elf waren wir am Busbahnhof. Leider stellte sich heraus, dass von vielleicht sieben Bussen nur noch einer Plaetze frei hatte, da am naechsten Tag Unabhaengigkeitstag war und viele Leute zu ihren Familien fahren wollten. Da die Fahrt im Reisefueher mit 4 Stunden angesetzt war und die Faehre das letzte mal um 16.30 fahren sollte, stellten wir uns schon auf eine Ubernachtung in Mersing ein. Der Bus brauchte aber nur 2,5 Stunden und weil eben Unabhaengigkeitstag war fuhr noch eine Faehre um 18 Uhr - Inselwelt wir kommen. Nach neun Uhr ist es ziemlich schwer noch was Warmes zum Essen zu bekommen, wir haben es aber geschafft und sind danach noch zu einer Beachbar gegangen, bei der wir ein paar Englaender kennengelernt haben, die so richtig Prolourlaub machen: Saufen und nur Chicken Nuggets essen, weil der Rest nicht schmeckt, lustig waren sie aber allemal und so sassen wir bis um halb eins am Strand.

45 Ringgit Uebernachtung Mokhtas Place
70 Ringgit Faehre

31.08.
Obwohl ich Nicole angebettelt, bekniet und bedroht habe, hat sie keine Tauchkurs auf Tioman gemacht. Mennoooo. Am ersten Tag ging ich nicht tauchen, da wir am Vortag einfach zu spaet angekommen sind um noch etwas zu organisieren. Wir wechslten am Morgen das Guest House, es war zwar nicht schlecht aber wir wollten auf der Urlaubsinsel einfach was schoenes haben und sind dann am Strand zum Hauptort der Insel Tekek gelaufen und haben uns den Duty Free Shop angesehen. Es ist echt toll, dass viele malayische Inseln zollrei sind, gewohnt hatten wir am Air Batang Beach. Auf dem Weg dahin sehen wir mehre hundert Flughunde die an den Baeumen der Beachside hingen, sowas hatte ich noch nie gesehen, echt beeindruckend. Nachmittags gings dann noch zu einer Tauschule, bei der ich mich fuer den naechsten Tag angemeldet habe. Nach einer Lesesession gings ins Restaurant, dass zum Nazris Guest House II gehoert, und dessen Speisekarte sehr lecker und guenstiges Essen enthielt.

80 Ringgit Uebernachtung
190 Ringgit Tauchen

01.09.
Am Morgen gegen halb neun bin ich mit BJ Diving zum Tiger Reef gefharen. Der Tauchgang dort war super! Weichkorallen, Hartkorallen, Fischschwaerme usw. ok, war wieder etwas fuer Microdiver, denn grosse Fische sahen wir kaum, mir hats aber sogar besser gefallen als in Sipadan und Sibuan. Das zweite Tauchsite war die Nachbarinsel Labak. Die Korallen dort waren nicht so beeindruckend wie auf dem Tiger Reef aber immer noch sehr schoen. Da es dort viele Felsen gibt sind wir oft durch so eine Art Tunnel geschwommen, was mir sehr Spass gemacht hat. Wir waren nur zu zweit mit einem Divemaster, mein Divebuddy war ein deutscher Infineonpraktikant, der im Melakka arbeitet. Beim ersten Tauchgang hatte ich ueber 50 Bar mehr Luft als er uebrig, weswegen wir schon nach 45 Minuten auftauchen mussten, beim zweiten habe ich keine Luft mehr gespaart und trotzdem 20 Bar mehr gehabt, gut fuer Ego :). Ich kam erst um drei zurueck, da regnete es gerade auf der Insel, am Morgen hatte ich beim Tauchen gar keinen Regen, aber auch da hat es auf Tioman schon geschuettet. Also wieder lesen und kein Jungle Trekking was wir eigentlich geplant hatten (ich hatte auch gar nichts dagegen, denn Tauchen macht muede...) Abends wieder Restaurantsession und lesen, echter Urlaub eben!

02.09.
Diesmal kein Tauchgang, da ich erst wieder um drei zurueck gekommen waere. Wir liefen in 2,5 Stunden zum Salang Beach ueber die Monkey Bay. Wie der Name ja schon sagt, haben wir auf dem Weg Affen gesehen, aber nicht nur die ein grosses Eichhoernchen ein Gleithoernchen und etliche Warane gabs auch noch. Die Warane sind bis zu zwei Meter lang und schon recht beeindruckend. Da wir am ersten Tag auch noch eine Wildkatze gesehen hatten, war dies bisher der beste Ort Tiere beobachten zu koennen und zwar verglichen mit allen Orten die ich bisher in Asien geshen habe! Weil wir nach 2,5 Stunden schwitzen schon recht fertig waren und es beim Mittagessen in Salang stark zu regnen begonnen hatte, fuhren wir mit einem Boot zum ABC Beach zurueck.

Wir durften um zwei noch in unserem Guest House duschen und sind um fuenf mit der Fahere nach Mersing zureuck gefahren um einen Nachtbus nach Kotha Baru zu erwischen. Unsere Guest House Besitzerin hatte uns gesagt, dass wir nichts im vornherein organisieren muessen, da nach Mereka eh keiner mehr mit dem Bus fahren will. Tja, der erste Bus um acht war schon voll, beim zweiten um 10 war das Buchungssystem zusammengebrochen, weswegen der Mann am Schalter kein Ticket geben wollte. Nach betteln (und nachdem ich von einem Vogel angenotdurftet worden bin) rief er den Busfahrer an, der im sagte, dass er noch Plaetze frei haette. Also bekamen wir ein handgeschriebenes Ticket. Noch kurz zum Essen, ach uebrigens am 1. September hat der Rhamadan angefangen, ich bin mal gespannt ob wir in den normalen Gegenden am Tag noch was zum Essen bekommen.

40 Ringgit Busticket

2. September 2008

"Wir bitten um Ihr Verständnis"

Ja, Verständnis habe ich ja manchmal, Bauarbeiten müssen sein. Aber muss ich ausgerechnet der Azubi um die Logistik kümmern?

Freitag Abend, 17 Uhr am Münchener Bahnhof. Lauter unverständliche Durchsagen, dass der Zug von München nach Passau nicht hier abfährt sondern in Freising. Wegen Bauarbeiten, bitte haben Sie Verständnis.
OK, man ist ja ein Organisationstalent und kennt sich aus. Ich also losgerannt um einen Servicemitarbeiter zu fragen, wann der Zug denn in Freising losfährt. Nach erstauntem Suchen: 17.49!
Prima, und weil ja die S1 um 17.05 losfährt, werden wir rechtzeitig da sein. Am S-Bahn-Gleis: Keine S1. Warum? BAUARBEITEN. Ich denke, ich spinne. Was müssen wir machen? Erst nach Laim zu einem Behelfsgleis, dort fährt die S1. Aber natürlich erst so spät, dass wir den Zug in Freising verpassen.
Das heißt, wieder 15 Minuten warten, dann kommt der Zug, der regulär um 18.00 in München weggefahren ist. OK, Zug...es sind nur zwei Waggons statt 6 - die Leute schauen entsetzt. Ach ja, es sind 30 Grad, wir quetschen uns alle in die zwei Waggons.
Nach einiger Zeit ergattere ich einen Platz in der 1. Klasse - neben mir der Schaffner, der das Treiben um sich herum geflissentlich ignoriert. Wir bitten um Ihr Verständnis!

In Kuala Lumpur regnet es noch mehr als in Wuppertal

22.08
Um frueh gegen sieben gings mit dem Taxi zum Flughafen von Kuching. Ich habe das Gepaeck einer vierkoepfigen Familie mitgenommen, die auch zum Flughafen musste und im Taxi nicht genug Platz fuer ihre Koffer hatte. Sie haben mir die Haelfte meines Taxipreises bezahlt, was mich sehr gefreut hat, da ich es eigentlich schon fuer selbstverstaendlich gehalten habe, dass ich ihr Gepaeck in mein Taxi lade, wenn ihres zu klein ist. Ich flog nach Kuala Lumpur und habe dort Nicole im internationalen Terminal gesucht, da sie schon seit ueber zwei Stunden angekommen sein sollte. Ich fand sie nicht und war schon etwas besorgt ob es eine gute Idee war, uns an einem Infopoint zu verabreden, ich brauchte etwas bis ich gechakt hatte, dass ihr Flug ueber zwei Stunden Verspaetung gehabt hatte, und ich habe mich schon ueber 15 Minuten AirAsia Verspaetung aufgeregt :). So habe ich auf sie gewartet. Anschliesend fuhren wir in die China Town und haben uns durch den Nachtmarkt durchgeschlagen auf dem wir auch am Abend gegessen haben. Der Markt erinnert mich sehr an Bkk, chaotisch, voll von Fakes und laut. Mir hats gefallen.

10 Ringgit Fahrt ins Chinaviertel
34 Ringgit Uebernachtung

23.08
Am Morgen liefen wir zu den Einkaufszentren und den Petronas Towers, wie auch in die Altstadt. Da Nicole noch nicht ganz in der Zeitzone angekommen ist, sind wir etwas spaeter weggekommen als es fuer mich ueblich ist. Da es leider gleich am Nachmittag zum regnen begonnen hat, sassen wir lange in diversen Starbucks und liefen durch diverse Einkaufszentren. Verdammter Monsun, der ist sogar zuviel fuer meinen Regenschirm. Abends wurde das Wetter wieder besser, also sind wir noch mal auf den Nightmarkt gegangen und haben auch dort wieder gegessen.

24.08
Wir sind heute schon um kurz nach sieben zu den Petronas Towers gefahren. Dort werden ab halb neuen die Besucherkarten fuer die Bruecke in der 41 und 42 Etage verteilt, man muss nichts bezahlen, sie werden verschenkt. Nach circa 90 Minuten bekamen wir gleich das Ticket fuer 9.45 und sind raufgefahren. Die Aussicht ist es wert, sich so lange anzustellen. Danach sind wir zum Essen wieder in die Einkaufszentrenregion gefahren und wieder fing es an zu regnen. Ich hasse Regen, habe ich das schon mal gesagt? Die Leute aus KL sagen andauernd, dass es gut waere, dass es regnet, da es dann nicht so heiss werden wuerde. Mir ist es nach wie vor nicht zu heiss. Auch nachts, obwohl wir nur nen Ventilator haben, frierts mich. Immerhin habe ich mir jetzt ne neue Hose gekauft, nach dem im Bakor Nationalpark beide Hosenbeine eingerissen waren, brauchte ich einen Ersatz. Ein Longsleeveshirt in meiner Groesse habe ich aber noch nicht gefunden. Um den Regentag zu nutzen, waren wir noch in der groessten Mall KLs, ueber 1000 Laeden haetten da Platz, ich wuerde mal sagen so 700 sind davon voll. Wirklich beeindruckend ist die Achterbahn im Gebauede, die mit divesen Loopings ueber sechs Stockwerke rattert. Abends gabs wieder Essen in Chinatown.

25.08
Am Morgen gingen wir zur ueberregionalen Busstation und fuhren um 9.45 nach Melakka, einer Stadt die suedlich von KL an der Kueste liegt. Im Sama Sama Guesthouse kamen wir um 12 Uhr an. Seit knapp zwei Monaten ist Melakka World Heritage, also Weltkulturerbe. Ich wollte da eigentlich hin, da in der Strasse von Melakka, also der Seeweg zwischen Malaysia und der indonesichen Insel Sumatra, das Piratenzentrum der Welt entstanden ist. In einer der meist befahrenen Wasserstrassen der Welt verschwinden regelmaessig Schiffe, die umgebaut und neu lackiert verkauft werden. Die Crew wird oft umgrebacht. Bestenfalls kommen die Piraten und stehlen alle Wertsachen an Board, aber der komplette Diebstahl von Schiffen nimmt zu. Auf den Inseln vor Melakke bis nach Suedthailand erstreckt sich der Radius der Piraten. Davon haben wir natuerlich nichts gesehen. Die Altstadt und die diversen Hinterlassenschaften der portugisischen, der hollaendischen und der britischen Kolonialherren machen eine Reise nach Melakka interssant.

14 Ringgit Busfahrt
34 Ringgit Uebernachtung

26.06
Ein zweiter Tag in Melakka geht auch, allerdings wollten wir am Nachmittag aus der Stadt hinausfahren und uns ein paar Dinge (Zoo, Krokodilsfarm..) ausserhalb der Melakkas ansehen. Da es aber schon wieder geregnet hat, liesen wir das bleiben und hingen in diversen Cafes rum. Zum Glueck hats um drei wieder aufgehoert. Zum Rausfahren hat es sich aber nicht mehr rentiert. Naja, ein locker Tag ist auch kein Schaden.

27.08
Um 11. Uhr sind wir von Melakka nach Singapur gefahren. Schon um 12 hats wieder geschuetet, Monsunzeit nervt mich. Im Superluxusbus wars winterlich. Die AC muss einfach voll aufgedreht sein, sonst, keine Ahnung was sonst, ist halt so. Am Grenzuebergang nach Singapur hatte ich erst Probleme, weil meine Grenztussi nicht in der Lage war zu sehen, dass ich ja schon mal ausgereist bin (nach Brunei) aber auch wieder zurueck gekommen war..... bei der Einreise wollte der Typ aus Singapur nicht so recht glauben, dass Nicole die selbe Person wie das Photo in ihrem Pass ist (tja, mit 30 wird man eben aelter, es geht steil Berg ab :) ). Im schweren Regen gings dann in die europaeischte Stadte Asiens. Zum Glueck hats gerade aufgehoert, als wir aus dem Bus ausgestiegen sind. Vor allem weil wir erst im dritten Guest House ein Bett fuer 13!!!! Euro pro Nacht und Person bekommen haben. Danach stuerzten wir uns in die Orchid Road, als der Einkaufsmeile der Stadt. Mit meiner Fuehererin (Nicole war schon mal 12 Tage in Singapur) habe ich die ersten Eindruecke gesammelt. Schoen ist, dass hier die Laeden nicht um sechs zu machen (in KL ist das oefters so) und dass es wahnsinnig viel zu essen gibt. Aber Chaos sucht man hier natuerlich vergeblich, wobei am Abend soviel auf den Gehsteigen los ist, dass es doch fast ein bisschen Chaos gibt. Ich bin mal auf die naechsten Tage gespannt, ich leg mich zurueck und lass meinen Guide mal machen.

26 Dollar Uebernachtung

nochmal das Dorf -Jörg, "der Labersack", unterwegs

20.08
Am Morgen um 9.15 bin ich wieder in das Sarawak Cultural Village gegangen. Diesmal hatt ich dort genug Zeit zur Verfuegung und habe mich wieder durch viele Fragen (positiv formuliert, oder negativ: ich bin einfach ein Labersack...) hervorgetan. Um drei bin ich wieder zurueck und habe mir die offenen Laeden in der Altstadt angesehen. Nach wie vor fand ich Kuching echt nett. Am Abend war ich dann auf der Dachterasse und habe mich mit Dirk, ein Traveller, der jetzt schon 17 Monate unterwegs ist, unterhalten. Der legte mir Indonesien schwer ans Herz, tja, ich scheine tatsaechlich mein naechste Ziel gefunden zu haben.... Dirk ist echt saulustig, zum Anfang, als wir uns noch nicht kannten, redet er fast wie Dieter Hallervorden in Nonstop Nonsense, ich fands echt witzig. Das wurde spaeter dann besser, als wir dann doch so drei Stunden Storys ausgetauscht hatten. Wegen Dirk bin ich zum ersten Mal nach 12 ins Bett gegangen. Das wars aber auf jeden Fall wert!
21.08
Am Morgen um acht bin ich in den Bako Nationalpark gefharen, d.h.mit dem Bus nach Bako und dann mit dem Boot zum Park. Auf dem Boot habe ich einen Ami und eine Belgierin kennen gelernt, mit denen ich im Park fuenf Stunden rumgewandert bin. Ich fand diese Wanderung bisher am schoensten auf Borneo. Die Wege sind gut markiert und die Landschaft ziemlich schoen. Abschliessend sassen wir auf einem Cliff circa 40 Meter ueber einer schoenen Bucht und haben die Aussicht genossen. Da die beiden ueber Nacht im Park bleiben wollten bin ich zum Headquarter des Parks zurueck und habe versucht andere Leute zu finden, die auch noch ein Boot brauchen, dann das Boot kostet 47 Ringgit, egal wieviele mitfahren. Mit zwei Maedels aus GB bin ich dann um halb fuenf zurueckgefahren, und da der Linienbus schon weg war mit einem Kleinbus wieder ins Guesthouse gefahren, in dem die Britinen uebrigens auch gewohnt haben (aus Platzgruenden in der Honeymoonsweet, echt lustig). Am Abend bin ich mit Dirk Seafood essen gegangen, war wieder lecker)
10 Ringgit Parkeintritt
26 Ringgit Boot zum Park
12 Ringgit Bus
55 Ringgit Seafood

ein heißes Gefecht mit dem Lobster

So, weiter geht's mit Jörgs Blog aus Malaysia:

16.08
Da die Kanadier am folgenden Tag wandern wollen, muessen sie alle Hoehlen an einem Tag ansehen. Ich will mit, weil ich hoffe, dass es dann billger fuer mich wird. Fuer fast jede Wanderung im Park braucht man Guides und die gehen dann schon ins Geld. Um uns 30 Ringgits fuer ein Boot zu sparen, laufen wir ueber die Moonmilk Cave zur Clearwater und zur Windcave. Die knapp 500 Stufen schlauchen mich schon etwas, da die Kanadier vorne wegspringen. An den Hoehlen treffen wir unseren Guide Henry, den ich schon vom Vortag kenne, da wir da noch einen Nightwalk durch den Dschungel gemacht haben. Viel gabs da zwar nicht zu sehen, da es ausnahmsweise an diesem Tag nicht geregnet hatte (nach einem Regen sieht man viele Insekten und Amphibien bei 280 Regentage im Jahr ein haeufiges Vergnuegen). Immerhin hats zu einer Tarantel gereicht. Die Hoehlen sind ganz nett, hauen mich aber nicht vom Hocker. Das Wetter allerdings schon, denn als wir aus der Clearwaterhoehle herauskommen regnet es ziemlich heftig. Uebrigens ist dieses Hoehlensystem eines der laengsten der Erde, bis jetzt hat man 140 Kilometer erforscht, man ist aber noch lange nicht fertig (bei einer Sedimentlast von 27 kg die Minute wachsen die Hoehlen stuendlich..). Naja, so ein tropischer Regenschauer dauert ja nur so eine Stunde, dachte ich bisher. Weil ich wieder zu geizig fuers Boot war, lief ich zurueck. Ich habe ja intelligenterweise keinen Regenmantel dabei (Loose schreibt, dass man sich beim Tragen schnell einen Hitzestau aussetzt) sondern meine Regenschirm. Tja mein Kopf blieb auch halbwegs trocken, der Rest nicht. Ich war nass bis auf die Haut, mein Rucksack war durch und durch nass, nicht feucht, sondern nass. Ich machte noch eine Stunde Pause in einem Cafe im Park. Dabei hoerte es zum regnen auf, und obwohl ich immer noch pitschnass war, ging ich am Nachmittag mit zur Lane Cave und Deer Cave. Die Deer Cave ist eine der groessten Hoehlenraeume der Welt, die Malayen sagen natuerlich, die groesste, aber beindruckend war sie auf jeden Fall. Fledermaeuse, Guano und Hoehen bis zu 200 Meter sind schon beeindruckend. Danach haben wir vor den Hoehlen noch in einer Art Amphitheater gewartet, bis die Fledermaeuse ausfliegen, sie tun das im Pulk. Ich dachte zwar in einem, es waren aber sieben oder acht, war trotzdem schoen anzusehen. Am Abend habe ich noch mit den Kanadiern und ein paar Schweden Karten gespielt und bin erst um drei vor zehn zum Guest House zurueck gekommen, diesesmal gabs Strom, fuer mich genau 3 Minuten lang..... Auch wurscht, da es sonst nichts zu machen gibt im Park ist Morgen fauler Sack Tag, ich mach gar nichts.

17.08
Am Morgen gehen die Kanadier noch mal zum Parkheadquarter, da sie am Vorabend von ihrem Guide versetzt worden sind. Sie kaufen noch was zum Essen ein und wollen los. Eine halbe Stunde spaeter sind sie wieder da und erzaehlen mir, dass zu dem angeblichen Fixpreis noch so viele Sonderkosten hinzugekommen sind, dass sich der Preis glatt verdoppelt haette. Da sie darauf keine Lust haben, haben sie die Sache gecancelt. Ich habe den ganzen Tag nur gelesen, uebrigens hats auch an diesem Tag keinen Tropfen geregnet, genau so wie am ersten als ich angekommen bin. Am Abend gibts wieder Karteln satt, fuer mich wars ein schoener Tag, der von einem Bad im Fluss gekroent wurde. Da das genaus das Wasser ist, dass auch im Haus aus der Leitung kommt, war das eine einfache Entscheidung,

258 Ringgit Hin und Rueckflug

18.08
Vormittags wieder lesen und um elf zum Flughafen, es geht wieder in 20 Minuten nach Miri. Die Kanadier sind am Morgen geflogen, sie haben fuer 65 Ringgit umbuchen koennen. Ich fliege am Abend gleich nach Kuching weiter, da mir die Zeit ausgeht habe ich zu einem Flug durchgerungen, mit 190 Ringt ist der auch nur um 100 Ringgit teurer als der Bus, aber auf eine 14 stuendige Uebernachtfahrt hatte ich keine Lust, da ich genau wusste, dass ich dann den naechsten Tag auch vergessen koennte. Am Flughafen habe ich fuenf Stunden Aufenthalt, da die Kanadier auch in Miri umgebucht haben, spielen wir wieder Karten. In Kuching komme ich kurz vor sieben an. Natuerlich gibts keinen Bus mehr ins Zentrum. Ich teile mir ein Taxi mit zwei Englaendern und geh in die Singgahsana Lodge, die zwar fast unverschaemte 30 Ringgit fuer ihren Schlafsaal nimmt, mir aber mehrfach empfohlen worden ist. Ich habe keine Lust, dass ich waehrend der letzten Tage auf Borneo wieder nur bescheidene Duschen habe. Das Guest House ist echt super. Geniale Duschen (sogar heisses Wasser, braucht zwar kein Mensch, aber alleine die Moeglichkeit ist schon toll), tolle Atmosphaere und auch ansonsten ist alles Recht sauber. Mir gefaellts hier.

190 Ringgit Flug
30 Ringgit Uebernachtung

19.08
Am Morgen schau ich mir Kuching an. Die Stadt finde ich bisher mit Abstand am besten. Eine schoene Altstadt, schoene Riverside und viele Essensstaende, eigentlich alles das, was ich bisher in Borneo vermisst habe. Typisch Malaysia ist, dass die meisten Geschaefte, selbst in der Fussgaengerzone (ohhhhhhhh) erst um 10 bis 11 aufmachen. Da bin ich schon mit meinem Rundgang fertig. Am Nachmittag will ich noch zum Sarawak Cultural Village. Da ich es zeitlich nicht schaffe, in einem traditionellen Langhaus zu uebernachten, will ich mir dieses Museum nicht entgehen lassen (entspricht in seiner Art Bad Windsheim). Die vom Guest House sagt noch, dass es reicht, wenn ich um 2.15 fahre um das Dorf und auch die Tanzeinlage zu sehen.(bei so vielen Voelkern die es hier gibt ist einiges kulturelle Erbe aufgelaufen, also muss die Tanzeinlage fast sein). Da ich eine halbe Stunde zu spaet abgeholt werde und dann noch erfahre, dass das Dorf um 4,30 die Pforten schliesst, stellt sich schnell heraus, dass es eine Schnapsidee war, dahin erst am Nachmittag aufzubrechen. Fuer die Langhaeuser bleiben mir nur 20 Minuten, da mich schon am ersten einer der Einwohner mit perfekten Englisch anspricht, bleibe ich gleich da haengen. Da wir so spaet gekommen sind, sind unserer Tickets (mit 60 Ringgit wahrlich kein Pappenstiel) auch noch am naechsten Tag gueltig. Morgen werd ich noch mal hin gehen, da mir alles was ich gesehen habe sehr gut gefallen hat. Am Abend ging ich noch Seafood essen. Eine Krabbe und ein Lobster fuer 10 Euro, sowas gibts daheim nicht, also hab ichs mal ausprobiert. Mein Tischtuch sah danach aus, als ob ich die Krabbe lebend zerissen und mir ein heisses Gefecht mit dem Lobster geliefert haette, tja Anfaenger eben. Meine Nachbarn haben mir dann noch ein Stueck von ihrem Oysterpfannkuchen gegeben, der schmeckt echt ziemlich lecker. Uebrigens sind die Einwohner Borneos an sich recht nett, es ist auch hier nicht Thailand, aber auch nicht Deutschland :). Ach ja, nachdem ich vom Mueseumsdorf zurueck war, also so gegen sechs, hatten die meisten Laeden Kuchings schon wieder geschlossen. Sowas bin ich einfach nicht gewoehnt, ansonsten geht in Asien das leben doch erst los, wenn es dunkel wird, in Malaysia hoerts da defenitv auf.

80 Ringgit Fahrt und Eintritt zum Mueseumdorf
54 Ringgit Seafoodfest

19. August 2008

nächtlicher Katzenjammer

14.08
Eigentlich dauert die Fahrt von Brunei in die malaische Nachbarstadt Miri nur 4 Stunden, wenn man allerdings 2,5 Stunden Wartezeit hat und dabei auch noch dreimal den Bus wechseln muss, dann dauert die Fahrt doch fast sieben Stunden. Immerhin war ich nicht alleine, ein Hollaender, mit dem ich schon die Nachtfuehrung durch Brunei gemacht habe, war auch dabei und so war's wenigstens nicht langweilig. Den restlichen Nachmittag verbrachten wir in einem Restaurant an einer grossen Kreuzung in Miri und haben Tiger Beer getrunken und uns vollgefressen. Am Abend im Guest House haben wir uns noch von den Katzen unterhalten lassen und das war's dann auch.

Uebernachtung 25 Rnggit


15.08
Morgens habe ich noch gelesen, allerdings verliert das Guest House etwas an Charme, wenn die Katzen uebernacht im Aufentshaltsraum bleiben duerfen......Um zwoelf bin ich in den Mulu Nationalpark geflogen. Eigentlich ist die Entfernung gar nicht so gross, deswegen dauert der Flug auch nur 20 Minuten, aber leider gibt es keine Strasse dorthin. Da die billigste Unterkunft im Park 65 Ringgit kostet, habe ich es drauf ankommen lassen und bin ohne Unterkunft angereist, normalerweise ist das kein Problem, allerdings stand in meinem Reisefuehrer kein anderes Guest House das es da noch geben koennte. Ich bin fur 15 Ringgit in einem Schlafsaal untergekommen. Wie der und vor allem die Toiletten ausgesehen haben zeig ich euch mal spaeter, nur soviel, ich habe mich im Fluss gebadet. Mit zwei Kanadiern bin ich dann ins Buero gestiefelt und habe meine zwei Tage Aufenthalt geplant. Die Kanadier wollten zu den beruehmten Mulu Pinecals wandern. Da das alles noch in der Schwebe war, mussten wir alle erst mal nichts fuer unsere Touren bezahlen, sonder nur anmelden.

Am Nachmittag sind wir zum Waterfall gelaufen, tja, echt traurig, als wenn ich einmal von ner Bruecke in einen See gespuckt habe. Am Abend ging ich extra um halb zehn zum Guest House zurueck, weil mich die Gasteberin schon gewarnt hatte, dass es Strom nur bis 22 Uhr gibt. Tja denkste, gar kein Strom diesen Abend. Dass der Ventilator nicht lief war weniger schlimm, da es mich auch hier nachts eher fror, als dass es mir zu warm gewesen waere.

Brunei-Töchter statt Mei Ling und Tipps für Lafontaine

10. August
Sonntag in Kota Kinabalu. Ich habe mir mal die erste richtige Stadt angesehen, die ich auf Borneo gefrunden habe. Der Sonntagsmarkt auf der Hauptstrasse war zwar reltiv interessant, allerdings habe ich immer noch kein Souvenir gesehen, das ich haette kaufen wollen. Da mein Reisefueherer dafuer den Philipinomarket empfiehlt, bin ich da auch noch hin. Jetzt weiss ich immerhin, wo die Korallen verblieben sind, die auf Sipadan gefehlt haben, die kann man sich da naemlich als Souvenir kaufen, tja, fuer mich nicht, da bin ich doch zu oeko dafuer (und das aus meinem Mund, wie traurig).

Nach den Maerkten gabs nochmal Internet satt, da ich ein Newsdefizit hatte. Ich habe am Vorabend einen Malyen getroffen, der eine Reiseagentur leitet. Am Nachmittag bin ich zu dem hin und habe einen Flug von Miri nach Kuching gebucht, nachdem ich Fluege zum Mulu Nationalpark und zurueck gebucht hatte. Das ist das Problem hier auf Borneo, entweder es gibt nur begrenzte Plaetze oder man mus hinfliegen, also Planung ist alles und das nervt. Am Nachmittag habe ich etwas in Lucys Homestay (das ist meine Übernachtungsmöglichkeit) gelesen und am Nachtmarkt, der uebrigens nichts besonders ist, genoss ich mein Abendessen. Die Unterkufnt ist echt super, am Abend sassen fast alle Gaeste vor dem TV und haben Olympia gekuckt, war echt lustig!


11. August
Nachdem ich die diversen Fluege gebucht habe, weiss ich jetzt ziemlich genau wie meine naechsten Tage verlaufen werden. Zwar ist KK nicht gerade besonders, ich will aber noch nicht aus Lucys Homestay weg. Loose empfiehlt eine kleine Tour nach Tambuan, wegen der Landschaft (Berge und Regenwald) und wegen der Landwirtschaft (Reisterrassen). Die Fahrt dauert zwei Stunden, aber Tambuan ist nicht geade das gelbe vom Ei, also fahre ich noch mal 1,5 Strunden nach Ranau, da auch diese Fahrt recht schoen sein soll und ich hoffe von da aus den Mount Kinabalu ohne Wolken sehen zu koennen. Immerhin war die Sicht besser als zwei Tage vorher, aber er lag trotzdem in Wolken. Naja, nach zwei Stunden war ich zurueck in KK und las noch etwas bevor es zum regnen anfing und ich fuer fast vier Stunden die Kuehle auf dem Balkon genoss.


12. August
Ok, war zwar schoen in KK, aber jetzt muss ich weiter. Auf nach Brunei. Nach einer vierstuendigen Bootsfahrt zur Insel Labuan musst ich dort noch zwei Stunden warten, bis es nach Muara in Brunei weiterging. Obwohl ich erster Klasse reiste, hatte ich waehrend der ersten Fahrt andauernd Benzingeruch in meiner Klasse. Echt ecklig. Erst dachte ich ja, dass ich noch eine Nacht auf Labuan bleibe, weil Brunei so langweilig sein soll. Zudem ist Labuan Duty Free Zone, das Bier ist also sehr guenstig dort. Da ich aber keine Lust auf grosse Hektik in Brunei habe, geht's noch mal ne Stunde mit dem Boot nach Mura. Von dort mit dem Bus nah Banda Seri Begawan. Vor dem Hostel, das mir von einem Ami in Semporna empfohlen worden war, musste ich erst mal 1,5 Stunden warten bis jemand geruhte mich dort aufzunehmen, derselbige versuchte mir gleich noch eine Nachtrundfahrt durch Brunei zu verkaufen, was ihm auch gelang.......

Erst fuhren wir zur teuersten Moschee Suedostasiens zur Masjid Jameasr Hassanil Bolkuh Moschee, die zum silbernen Thronjubilaeums des Sultans von Brunei eroeffnet wurde. Bei Nacht sieht dieses Gebaeude einfach fantastisch aus, ich kann das sagen, da ich am naechsten Tag noch mal da war und sich am Tag der Eindruck als etwas weniger maerchenhaft erwies. Danach ging's zum Foodmarket am Gerai Makang. Der war echt super! Das Beste was ich in dieser Richtung bisher gesehen haben. Eine gigantische Auswahl perfekten, billigen Essens. Echt lecker!! Da zu toppen war nicht einfach, aber ein einstuendiger Rundgang durchs Sechssterne-Hotel Empiral war trotzdem recht interessant. Danach haben wir uns einige Palaeste der koenglichen Brut angesehen und haben das ganze am 1707 Raeumen umfassen Koenigspalast beendet - ach uebrigens, da wohnen 20 Leute drin. Da darunter auch drei Toechter zwischen 21 und 24 zu finden sind, hatte ich mich extra huebsch gemacht (ich habe mir Zöpfchen flechten lassen :) nein, is ein Joke)

Um halb zwoelf waren wir dann zurueck, eine genial Tour fuer 20 Bruneidollar.
10 Dollar Uebernachtung
20 Dollar Tour


13. August
Am Morgen bin ich gleich in die hohe, aber recht leblose Innenstadt Banda aufgebrochen und habe mir die alte Moschee angesehen und bin in die Stelzensiedlungen Bandas gegangen. Von dort aus ging's noch mal zur oben erwaehnten neuen Moschee und mit dem Bus zurueck nach Banga. Gleucklicherweise sind alle Museen in Banda gratis! Deswegen bin ich ins Museum mit den Kroninsignien und den Geschenken gegangen, das direkt gegenueber meiner Unterkunft war. Einer Schuelertruppe hinter mir wurde vom Fuehrer erklaert, dass es hier nur Geschenke gebe, die dem Sutan nicht gefallen haetten, die wirklich guten Geschenke sind naemlich im Palast (Platz dafuer hat er ja....) Auch ein Geschenk aus Deutschland ist im Museum ausgestellt, eine grossartige blau-durchsichtige Vase von irgendeiner GmbH, entzueckend......

Danach gings mangels alternativen zur groesten Mall Bruneis. Es gibt wahnsinnnig viele kleine Malls in Brunei, ich frage mich nur wer zum Teufel dort einkaufen soll, denn Brunei hat nur 400 000 Einwohner und nur 100 000 Touristen pro Jahr. Alle Einkaufspagagen waren halbleer. Wer uebrigens glaubt, dass Deutschland eine Servicewueste waehre, darf gerne mal versuchen die Post Bruneis aufzusuchen, die ist naemlich von 9 bis 11.30 und von 13 bis 15 Uhr geoffnet!! Das sind eben noch echte Staatsdiener, wie uebrigens 50 % der Bevoelkerung Bruneis! Ein echter Linksparteitraum, oder? Vielleicht sollte mal einer Lafontaine sagen, dass wir leider zu wenig Oel fuer solche Luftschloesser haben.

Von der Mall gings nochmal zu den Essensstaenden vom Vortag, die ich leider schon um sieben besuchen musste, da nach acht kaum mehr Busse fahren und Taxis ziemlich teuer sein koennen. Nach einen Huepfer in das Schwimmbad, das direkt neben meinem Hostel ist, ging ich ins Bett. Ich habe am Vortag schon bemerkt, dass ein Fensterfluegel meines Fensters fehlt, diesesmal sah ich auch warum das ein Problem sein koennte, nicht wegen der Kaelte, nicht mal wegen der Hitze, sondern eher wegen der fetten Kakalake, die sich zu mir bequemte, tja, das war ihr letzter Ausflug.

We call it police mosque, because it's next to the police

Mein Freund Jörg unterwegs in Malaysia - hier stellvertretend sein Blog:

3. August
Abflug ist in Sicht!!! Ich freute mich doch schon ein bisschen darauf, dass es bald wieder losgehen würde. Ich wollte nur noch mal schnell meine Flüge mit Air Asia (also von Kuala Lumpur auf Borneo und zurück) checken. Gute Idee, denn wie sich herausstellte war nur der Rückflug gebucht, nicht aber der Flug, den ich am 5.8. um 7.20 Uhr besteigen wollte. Also noch schnell nen Inlandsflug in Malaysia gebucht und auf zum Flughafen.

Obwohl meine Vermieterin mir die totalen Horrorstories von Egypt Air erzählt hatte, war der Flug pünktlich. Als wir über dem dunklen Kairo einschwebten, schwante mir schon, dass die halbe Stunde von Flugplatz zu den Pyramiden extrem optimistisch war, aus der Luft hätte ich den Abstand auf eine gute Stunde geschätzt. Als ich mich an dem Visa-Schalter anstellte, verstand der Grenzer meine Frage nach der Fahrtzeit zu den Pyramiden nicht und schickte mich zum Transferschalter. Dort verstand mich dann einer, wusste aber nicht genau, wie lange es zu den Pyramiden ist. Er bot mir an, mich auf einen Roundtrip durch die Stadt mitzunehmen, der mit einem Essen in einem Fünfsterne-Restaurant enden sollte und gratis wäre. Mhhh Roundtrip, ohne Kosten, naja besser, als eine ungewisse Möglichkeit irgendwie zu den Pyramiden zu kommen - also los.

Naja, bei Nacht kann man aber leider in Kairo nix sehen, denn ausser der Militaer Academy (gibts eigentlich noch was anderes in Kairo) und der Police Mosque (O-Ton: We call it police mosque, because it's next to the police) ist bei Nacht nichts beleuchetet. Wovon ich aber einen Eindruck bekommen habe, ist der mörderische Verkehr in Kairo, selbst um ein Uhr nachts waren alle Straßen voll. Das Fünfsterne -Restaurant lag genau neben einem Mac in einer gated community, ich glaube die beiden Läden haben sich die Köche geteilt. Aber was soll's, denn umsonst war wirklich alles, das hätte ich vorher nie geglaubt. Naja, das Unschöne zum Schluss, anscheinend macht Egypt Air die Tour für Wartende noch nicht allzu lange, neben meinem waren auch noch vier Ausweise von Malayen erst mal verschwunden als wir zurück am Flughafen waren. Nach einem kleinem Theater waren sie nach einer halben Stunde wieder da. Schon irgendwie lustig, auch ohne Pyramiden.
4. August
Air Egypt war wieder pünktlich, allerdings fragte ich mich die ganze Zeit, warum die Flugzeit im Flugzeug um über fuenf Stunden kürzer angezeigt wurde, als ich das im Kopf hatte. Die Zwischenlandung in Mumbei war des Rätsels Lösung. Ich kam pünktlich, also kurz nach elf, in Kuala Lumpur an. Am Air Asia Terminal habe ich dann mit Mac Donalds und einen Malayen die Zeit totgeschlagen, der mir so viele Tipps für Borneo gab, dass es mich da schon reuhte keine vier Wochen eingeplant zu haben. Ein echt netter Kerl, der mir die sieben Stunden im Flughafen doch erträglich erschienen ließ.
5. August
Ich bin endlich da!! Borneo it's me! Auf Anraten meines Flughafenmitübernachters wollte ich gleich nach Tawau, das ist die Stadt, die zum Flughafen gehört. Da mein Flugzeug voll war, beeilte ich mich zum Bus zu kommen, aber außer mir stiegen da nur noch zwei Holländer ein, die aber schon vor dem Stadtzentrum ausstiegen. Ich bin dann mal kurz entschlossen mit denen raus und nicht weiter nach Tawau reingefahren (von oben hatte die Stadt nicht sooo viel zu bieten und die Zeit, dass ich mir die Mangroven und die meandernden Flüsse hätte anschauen koennen, hatte ich einfach nicht. Die Holländer (Biologiekollegen übrigens :) ) wollten dann gleich nach Semporna, dort liegt eins der zehn besten Tauchgebiete der Welt und ich bin mit, sie erzählten mir auf der Fahrt einiges von ihrem bisherigen Trip und gaben mir gleich mal Gelgenheit was dazu zu lernen. Malaysia als Industriestaat ist lange nicht so flexibel wie die nördlichen Nachbarn. Mann sollte fast alles vorbestellen, sonst laueft man Gefahr, gewisse Touren nicht machen zu koennen oder auch kein Hotel zu haben oder ähnliches. Suuuuuuper, genau das was ich brauche, lange Vorplanung, so ein Muell.

In Semporna konnte ich gleich feststellen, dass sie recht hatten, zwar ist es kein Problem in einem Dorm einen Platz zu finden, aber der Trip am naechsten Tag zum weltbekannten Sipadan Riff erwies sich schon als schwieriger und als sehr teuer. Nach drei vergeblichen Versuchen fand ich eine Tauchschule die noch einen Platz frei hatte, da es bei einer Dreitagesbuchung 25% Discount gab, habe ich mich gleich fuer drei Tauchtage entschieden. Erst mal Urlaub nach der anstrengenden Anreise erschien mir sinnvoll. Am Abend ging ich noch mit dem Hollaendern zum Essen. Ein tolles Restaurant am Fluss, super Preise und Spitzenessen, nur, entweder kann die Bedienung nicht schreiben, oder der Koch nicht lesen, was wir bekamen schmeckte echt lecker, hatten wir aber so kaum bestellt :). Ich bin im Dragon Inn untergekommen, ein Resorthotel, dass auf Stelzen ins Meer gebaut worden ist. Die haben auch einen Schlafsaal dabei. Ach uebrigens, meine lieben Umweltapostelfreunde, ratet mal wie das Abwasser dort entsorgt wird...... jaaaa, genau so.

In dieser Ecke Sabbahs (so nennt sich die Proviny Malaysias) gibt es viele illegale Einwanderer, viele Indonesen und Phillipinos, die was von dem Kuchen abhaben wollen, der hier speziell mit dem Abholzen der Regewaelder gebacken wurde. Man erkennt hier sofort, dass die Mittelschicht viel breiter ist als in den Laendern in denen ich bisher war. Bisher sieht es so aus, als bestuende die Unterschicht vor allem aus Illegalen, mal sehen ob der Eindruck so bleibt.
5 Ringit sind ungefaehr ein Euro
Uebernachtung 15 Ringit
Tauchen 900 Ringit
6. August
Diving Palu Sipadan. Ich wette uebrigens, dass ihr alle diesen Namen schon mal gehoert habt. Vor ein paar Jahren wurde eine gewisse Familie Wallert von der Abu Saiaf auf eine Suedphilipinische Insel entfuehrt und zwar von eben dieser Insel. Seitdem ist das Militaer allerorts. Das Ressort auf Sipadan ist geschlossen und wird nur noch von Soldaten bevoelkert, die es immerhin in den letzten Jahren geschafft haben, diesen Aussenposten Borneos sicher zu machen. Drei Tauchgaenge waren es diesemal und ich muss gestehen, nach einem Jahr Pause war ich doch etwas aufgeregt. Leider konnte Sipadan meine hohen Erwartunge nicht vollstaendig erfuellen. OK. Haie, Barracudas und Schildkroeten gab's da schon, aber die Korallen sind vom Sprengfischen oder vom Abernten gezeichnet und die grossen Viecher habe ich alle schon mal gesehen, naja hat schon gepasst, ich haette es mir aber besser vorgestellt.

Die anderen waren schon recht begeistert. Mir hat die fast eine Stunde dauernde Ueberfahrt zur Insel am Besten gefallen, volle Geschwindigkeit, mit der Folge, dass die Leute im Heck des Bootes klatschnass geworden sind. Ich habe bei der Rueckfahrt meinen Tauchanzug angelassen, da gabs das gleiche Spiel noch mal. Mit mir an Bord war ein Goerlitzer, der gerade bei Audi ein Sabbatjahr macht. Der war vorher drei Monate in Indonesien und hat mir davon den Mund waessirg gemacht. Am Abend gings wieder ins gleiche Lokal wie am Vorabend und wieder gabs ne Bestellwundertuete (aber auch wieder lecker).
7. August
Again Diving. Diesesmal gings nach Sibuan, die Insel ist viel naeher als die letzte und Grosswild gabs da nicht zu bewundern, was vor allem meine Mittaucher, die da schon zwei Tage vorher waren, genervt hat. Ich weiss jetzt, dass ich ein Microdiver bin (tja, wusste ich ja auch nicht, wurde mir aber von meinem Divemaster Rodrigo erzaehlt) der also eher auf viele kleine Fische steht als auf die Grossen. Sibuan muss man sich so vorstellen, als ob man im Aquarium von Bernie taucht. Ich find das super, da hat man mehr Zeit, weil weniger los ist, ausserdem ist es nicht ganz so tief, also so maximal bis 25 Meter, deswegen kann man dreimal eine Stunde lang tauchen, da dann der Sauerstoff laenger haelt. Obwohl ich mich dreimal eingeschmiert hatte, waren die Schultern faellig, soll heissen, die Sonneneinstrahlung ist brutal. Nachts und wenn die Sonne verdeckt ist, ist es fast kalt. Im Schlafsaal habe ich schon den Ventilator abgestellt, weil es mir in der Nacht fast etwas zu kalt war, tja, ohne Decke auch kein Kunststueck.

Ach uebrigens, die Divmaster in der Tauchschule Sipadan Diving sind echt klasse, allerdings laesst das Material schon etwas zu wuenschen uebrig, das erklaert auch, warum ich gerade da noch einen Tauchplatz in Sipadan bekommen habe..... Am Abend war ich mit Jens, dem Ossi, neben der Tauschule essen. Rodrigo, der eine 8000 $ Unterwasserkamera hat, zeigte uns Photos die er von uns auf Sipadan gemacht hatte, aber fuer vier Euro pro Digitlphoto wollte ich mir keins leisten. Als wir heute vom Tauchen zurueck gekommen sind, stand der Wind wohl etwas unguenstig und hat alle Abwaesser in die Bucht von Semporma zurueckgedrueckt. Am Geruch konnnte ich erkennen, dass das Dragon Inn wohl ziemlich ausgebucht war......
8. August
DIe letzten beiden Tage war ich immer mit den selben Tauchern unterwegs, heute nicht, da die anderern einen Tag vor mir begonnen hatten, blieb nur ich ueber. Am Morgen regnete es leicht, nach dem ersten Tauchgang habem meinte Zaehne richtig geklappert... das Wetter, das bisher eigentlich recht gut war, wurde auch am Nachmittag wieder besser. Nachts regnet es immer ein wenig, aber am Tag kaum. Nach dem Tauchen entschloss ich micht endgueltig zum Mount Kinabalu zu fahren. Ein 4000 m hoher Berg der nur von 2500 m hohen Bergen gesaeumt wird. Ich seh diesen schon beim Hinflug aus den Wolken ragen und war beeindruckt, ausserdem wuerde die Besteiung auch meinem Ego schmeicheln :) ich kaufte mir ein Busticket und ging wieder zu meinen Ueberraschungslokal essen und bald ins Bett.
9. August
Heute Morgen gings also in sieben Stunden zum Mount Kinabalu. Ich habe den Luxusbus genommen, da der ohne lange Stops durchfaehrt. Auch hier konnte ich wieder bemerken, dass Malaysia doch entwickelter ist als viele asiatische Laender. Die Filme, die im Bus gezeigt wurden, ließen nicht das Trommelfell explodieren, nein, sie waren sogar inhaltlich ganz gut (naja fuer mich: Hulk und ein Jet Lee Film) Aber der dritte hatte es wieder in sich: Ghost Rider; den Film habe ich mir schon letzes Jahr zweimal ansehen muessen, als ich nach Ko Tao gefahren bin, der ist soooo schlecht, und das auch nach dem dritten Mal geblieben.... Naja, von der Insel sieht man bei einer Ueberlandfahrt vor allem, dass die Infrastruktur ziemlich gut ist und das grosse Flaechen mit Palmen wiederaufgeforstet wurden. Palmen soweit das Auge reicht, ein Hoch auf die Bioenergie.....

Am Mount Kinabalu musste ich feststellen, dass ich auch hier vorbestellen haette sollen. Ich haette frühestens am 13. den Berg besteigen koennen (das geht hier nur mit Fuehrung und nur maximal 150 Menschen am Tag, unter 400 Ringit geht da gar nichts). Zwei Tage haette ich ja gewartet, aber so lange wollte ich nicht bleiben, da ich sowieso schon short on time bin. Ich ueberlegte mir also ob ich dort einfach uebernachten sollte um am naechsten Tag einen Weg zu laufen, der mir von einem Amerikaner am Vortag geraten worden war. Durch die Hoehe des Berges herrscht aber immer nur Vormittags klare Sicht. Fuer einen halben Tag wollte ich aber keine 85 Ringit (also 17 Euro) fuer ein Schlafsaalbett bezahlen.

Ich wollte eigentlich noch ausserhalb des Parks nach einer guenstigen Unerkunft suchen, aber als ich meine Fuss auf die Hauptsrasse setzte stoppte sofort ein Minibus. Der Fahrer fragte ob ich mit nach Kota Kinabalu, der Hauptstadt des Staates Sabbah mit wollte. Ich stieg ein. So sehr darueber aergern tu ich mich eigentlich nicht, ich wusste schon, dass es ohne Buchung schwierig werden koennte, dachte aber doch, dass zwei Tage Wartezeit genug waeren. Nur dass ich deswegen nicht nach Seppilok (das ist eine Orang Uthan Care Station) gefahren bin, wie es mir Uwe ans Herz gelegt hat, stoert mich ein bisschen. Gerade bin in In Kota Kinabalu angekommen. Gleich zwei Vorzuege sprangen sofort ins Auge, erstens ist die Uebernachtung deutlich billiger als bisher und zweitens geht auch das Internet wieder. Hurrrra!!!!


So, mehr kommt in den nächsten Tagen

4. August 2008

Spielkameraden

So, lange hab ich nichts geschrieben. War im Urlaub - sehr erholsam und sehr sonnig. Anders als der Blick aus meinem Fenster. Da zieht grad ein Unwetter heran.

Aber egal - viel schöner: Ich lese gestern in der Jungen Karriere einen Artikel über die Elite in Deutschland (30 unter 30) und sehe einen Namen, der mir bekannt vorkommt: Gerrit R. Krass, denke ich, den kennste doch. Schnell mal bei Facebook geschaut - und siehe da, es ist tatsächlich mein "Spielkamerad" aus Grundschulzeiten.

Unsere Eltern waren befreundet und wir Kinder haben immer miteinander gespielt. Bis wir uns alle, wie das so ist, aus den Augen verloren haben.

Umso schöner, dass nun wieder ein Kontakt besteht.

So, die ersten Tropfen fallen, ich mache das Fenster besser zu.

10. Juli 2008

Expertise, fo' shizzle

copied from my friend Toby's blog:

http://tobycentral.blogspot.com/2008/07/expertise-fo-shizzle.html


I got an entertaining Facebook message last night from my friend, Melanie, whom I met in Munich last year. It was ironically entitled "expertise." She and I often exchange messages asking about the intricacies about each others' languages (she speaks German, in case you didn't deduce that with her being from Munich), but this one was especially funny. With her permission, here it is:

I need your expertise as an english native. My boss wants to know what "hustlaz" means. It is used in Basketball, and in the Gangster milieu? The same with the words "pimp" and "Homie" - they apparently call their friends that.
And the girls say "Ho(e)" to each other, whats that? :-)

Sorry for so many questions...
Hope you can help us
Mel
I couldn't help but laugh. Not because they were silly or stupid questions, but because she was asking me, the whitest person I know! So, after giving it a little thought, and trying to translate a vernacular about which I know almost nothing (with a little help from the Urban Dictionary, I replied with
Hey Mel! I think you're asking the wrong American; I am, as they say, "too white" to be talking like that! Doesn't stop me when using it when goofing around, though!

A "hustla," or "hustler" is someone who has ways of getting money out of people, like selling drugs or guns or something. It usually involves cheating someone out of their money, somehow. And it's definitely gangsta!

Pimp is someone who deals out prostitutes and collects the money. Pimps have a lot of money. They are also hustlaz (PS: adding a "z" instead of an "s" to make something plural is also a gangsta thing. I do it to be funny sometimes.)

Homie is short for homeboy. It refers to a good friend. Again, also in gangsta parlance. "Jared is my homie."

"Ho" is short for hooker, or prostitute, or whore, or lady of the night. Pimps have hos. If you're calling someone that, make sure they're a close friend. Definitely don't say it to strangers, especially in LA.

Also, throw in phrases like "fo' shizzle" (for sure) and "on the rizzle" (for real). And "word up yo," which really doesn't mean anything as far as I know, but I use it all the time.

Toby.
I think I got all that right, but again, I could be way off! Any ideas? Any other choice "American" words or phrases I should teach Melanie?

9. Juli 2008

Mein Traumjob – ein Tag im S-Bahnhof

Wir haben ein Ritual. Jeden Morgen springe ich auf Wilhelms Bett. Es ist nicht sehr hoch, sonst würden das meine alten Knochen auch nicht mehr mitmachen. Wilhelm und ich sind ungefähr gleich alt – wenn man Hundejahre und Menschenjahre vergleichen kann. Wilhelm ist mein Herrchen. Aber das hält uns nicht davon ab, jeden Morgen wild im Bett zu toben. Das geht eine ganze Weile so bis wie beide außer Puste sind. Danach steht Wilhelm dann auf - immer um die gleiche Zeit -, macht uns das Frühstück, legt mir mein hellblaues Halstuch um und packt die Utensilien für seinen Job ein. Und natürlich packt er auch mein Equipment zusammen, denn wir gehen gemeinsam zur Arbeit. Ich brauche eine warme Wolldecke, einen Trinknapf, einen Kauknochen, Futter und einen Ball zum Spielen. Mein Herrchen braucht nur sein Schiebewägelchen und einen Haufen bedrucktes Papier.

Wir fahren immer mit der U-Bahn zur Arbeit und müssen dabei nur einmal umsteigen. Ich habe immer ein bisschen Angst vor den fahrenden Treppen, deswegen nimmt mich Wilhelm dabei in seinem Wägelchen mit. Das hat ein kleines Körbchen in dem meine Decke liegt. Darauf kann ich dann bequem sitzen. Viele Leute freuen sich darüber und lachen uns an.
Seit fast zwei Jahren ist unser Arbeitsplatz eine Säule in einem hektischen aber warmen S-Bahnhof. Dort sind wir genau eine Etage unter der Erde. Über uns ist die Fußgängerzone, unter uns brausen die Züge vorbei. Man merkt das manchmal, wenn ein kräftiger Wind durch den Bahnhof fegt. Ich bin froh, dass es an unserem Stammplatz auf meiner Decke nicht kalt ist und zieht – da fange ich dann immer so schnell an zu frieren und auch mein Herrchen ist nicht mehr der Gesündeste. Immerhin kann er sich nun Handschuhe für den Winter kaufen.

Wenn wir also an der Säule ankommen, breitet mein Herrchen die Decke für mich aus, stellt den Futternapf hin und macht es sich auf seinem Schiebewägelchen gemütlich. Das knarzt immer ein bisschen und wenn Wilhelm hin und herrutscht, quietschen die Scharniere an den kleinen Rädern. Diese vertrauten Geräusche und all die rennenden, redenden, Tüten tragenden, Zigaretten rauchenden und manchmal auch freundlich lächelnden Menschen lullen mich wie jeden Tag ein. Ich kugele mich wie ein Igel auf meiner Decke zusammen und döse.
Ich merke aber noch, was um mich herum passiert, denn ich kann dösen und dabei gleichzeitig ein Auge halb öffnen um meine Umgebung und die Menschen zu beobachten. Manchmal schlafe ich auch ein, ich bin mir aber nicht sicher, wann. Daher weiß ich auch nicht genau, was mein Herrchen wirklich den ganzen Tag dort macht.

Meist sitzt er vergnügt auf seinem Wägelchen, hält ein paar der bedruckten Papiere in der Hand und schaut sich die Menschen an, die an uns vorbeihuschen. Viele von ihnen erkennt er wieder, denn sie müssen jeden Tag an ihm vorbei: Da ist die Schülerin, die nach dem Unterricht in einem Modegeschäft arbeitet und der Kaufhausdirektor auf dem Weg zu seinem Arbeitsplatz. Da gibt es Mütter mit Kindern, alte Damen und wilde Jungs mit Skateboards. Und natürlich zahlreiche Touristen, die verwirrt auf Stadtpläne und Reiseführer starren. Viele der Vorbeihastenden sehen uns nicht und wollen auch kein bedrucktes Papier kaufen. Einige aber bleiben stehen, um mir den Kopf zu tätscheln. Dann blinzle ich unter meinem halb offenen Auge hervor und sehe, wie Wilhelm sich freut. Er lächelt unseren Besucher an und meist kauft der dann auch ein bisschen von dem Papier.

Von dem Geld kann Wilhelm Futter für mich und sich kaufen. Wir können nun auch die Miete für eine Wohnung aufbringen, haben eine Heizung und Wilhelm sein warmes Bad. Manchmal kommen auch Freunde oder Bekannte von Wilhelm vorbei. Einige von ihnen verkaufen ebenfalls bedrucktes Papier. Sie unterhalten sich dann über dies und das und über ihre Arbeit. Meist erzählen sie von ihrem früheren Leben und wie gut es das Schicksal mit ihnen gemeint hat, dass sie nun im Bahnhof das Papier verkaufen können. Das sind die schönsten Minuten des Tages, wenn Wilhelm mit seinen Freunden zusammensteht und lacht. Den Großteil des Tages verschlafe ich allerdings. Es ist so schön warm an der Säule und das rhythmische Getrappel der vielen tausend Füße macht mich schläfrig. Ich träume dann von alten Zeiten und wie ich noch die Tauben in der Stadt gejagt habe. Das macht mich glücklich und wenn Wilhelm mich weckt um nach Hause zu gehen, freuen wir uns beide, dass wir wieder einen schönen Tag im Bahnhof verbracht haben. Wilhelm murmelt dann oft etwas von „endlich einer Arbeit nachgehen“, ich nenne es meinen „Traum“-Job.

6. Juli 2008

Kampf um Parkplätze

Die Münchener Innenstadt ist ja nicht gerade ein Auto-Paradies, schon gar nicht, wenn man parken möchte. Das hat heute auch ein amerikanisches Touristenpärchen gelernt - zufällig von mir beobachtet.

Ich werfe also einen BliKK aus dem Fenster und höre ein schrilles Quäken von unten heraufschallen. Habe ich das doch direkt als amerikanischen Slang geoutet. Vor meinem Haus ist nämlich eine freie Parklücke - sehr rar, vor allem an einem Sonntag Abend. Vorn am Anfang der Parklücke steht eine Frau, vor ihr (quer über der Straße) ein Auto. Sie versucht, mit lauter Stimme, die Lücke für Ihren Mann freizuhalten, der auf der anderen Straßenseite wartet - und natürlich auch die kleine Kreuzung blockiert.

Der deutsche Autofahrer hat allerdings keine Lust, sich von ihr den kostbaren Platz streitig machen zu lassen und fährt langsam Stück für Stück in die Lücke. Ihre Gegenwehr reicht nicht aus, er "schiebt" sie weiter und besetzt die Lücke. Ein Geschrei geht los.

Der Mann der Amerikanerin schaut genervt und wendet das Auto um es abzustellen. Derweil schreien sich die Konkurrenten an - und zufällig kommt ein Polizeiauto des Wegs. Die Amerikanerin stürzt sich wild gestikulierend hin, die Polizisten stoppen und hören sich den Sachverhalt an. Begutachten das Bein der Amerikanierin, das angeblich angekratzt ist. Leider dringt nur das Wort "scratched" zu mir herauf - manchmal ist der 6. Stock doch nicht so prima.

Nun ja, nachdem sogar eine "Zeugenbefragung" durchgeführt wurde und die Polizisten einen alten Mann, der die ganze Zeit herumschlich, weggeschickt hatten, löst sich die kleine Versammlung auf. Der Amerikaner hat tatsächlich eine andere Lücke gefunden, der Parkplatz-Eroberer verzieht sich und die beiden "Freunde und Helfer" brausen von dannen.

Schön, was man manchmal mit einem BliKK aus dem Fenster so mitbekommt. Auf den nächsten Parkplatz-Krieg. Der sicher nicht lange auf sich warten lassen wird...:-)

3. Juli 2008

Wirklich hässlich

Das Glockenbachviertel in München ist ja wirklich schön. Grad an einem lauen Sommerabend lässt es sich gemütlich durch die Sträßchen bummeln. Da stolpert man dann über einen Hinterhof à la Prenzlauer Berg, eine Schreinerwerkstatt mit eleganten und rustikalen Möbeln. Man bestaunt Schmuck-Kreationen (gelber Monster-Armreif, lila Ohrringe). Aus den verschiedenen Restaurants, die mit ihrem Stimmengewirr die Welt umspannen, kommen appetitliche Düfte.

Doch dann: Ein "Flohmarkladen", der alles verkauft, was FAmilien in den 70er und 80er Jahren auf höchstem Niveau der Geschmacksverirrung gekauft haben. Angelaufene Weingläser, unhandliche Teetassen, Geweih-Lampen und verrostete Bilderrahmen. Einfach nur hässlich! Wer kauft denn so was? (Außer, man braucht einen wirklich hässlichen Aschenbecher für die Terrasse.)

Bin ja froh, dass man inmitten dieser Scheußlichkeiten noch kleine Schätzchen entdecken kann. Werde sicher am Wochenende wieder losziehen!

2. Juli 2008

Mein erstes Mal

Ja, was man so macht an einem vergewitterten Abend, wenn die Wäsche gewaschen und das Geschirr gespült ist: ein Blog erstellen. Wollte ich ja schon lange mal - und mal schauen, wie lange ich das durchhalte...



Der Name? Naja, ich kann von meinem Schreibtisch aus über die Dächer der Münchener Innenstadt schauen (hat was von Paris) und mein Lieblingsbild ist von Chagall "Paris par la fenetre". Und das doppelte "k"? ck war einfach nicht mehr frei...



Ansonsten war heute ein guter Tag. Wir haben unseren Italien-Urlaub geplant - ich freu mich schon ganz doll. Obwohl das bedeutet, dass ich dann ja eine Woche nicht schreiben kann. Naja, mal sehen....