6. Juli 2008

Kampf um Parkplätze

Die Münchener Innenstadt ist ja nicht gerade ein Auto-Paradies, schon gar nicht, wenn man parken möchte. Das hat heute auch ein amerikanisches Touristenpärchen gelernt - zufällig von mir beobachtet.

Ich werfe also einen BliKK aus dem Fenster und höre ein schrilles Quäken von unten heraufschallen. Habe ich das doch direkt als amerikanischen Slang geoutet. Vor meinem Haus ist nämlich eine freie Parklücke - sehr rar, vor allem an einem Sonntag Abend. Vorn am Anfang der Parklücke steht eine Frau, vor ihr (quer über der Straße) ein Auto. Sie versucht, mit lauter Stimme, die Lücke für Ihren Mann freizuhalten, der auf der anderen Straßenseite wartet - und natürlich auch die kleine Kreuzung blockiert.

Der deutsche Autofahrer hat allerdings keine Lust, sich von ihr den kostbaren Platz streitig machen zu lassen und fährt langsam Stück für Stück in die Lücke. Ihre Gegenwehr reicht nicht aus, er "schiebt" sie weiter und besetzt die Lücke. Ein Geschrei geht los.

Der Mann der Amerikanerin schaut genervt und wendet das Auto um es abzustellen. Derweil schreien sich die Konkurrenten an - und zufällig kommt ein Polizeiauto des Wegs. Die Amerikanerin stürzt sich wild gestikulierend hin, die Polizisten stoppen und hören sich den Sachverhalt an. Begutachten das Bein der Amerikanierin, das angeblich angekratzt ist. Leider dringt nur das Wort "scratched" zu mir herauf - manchmal ist der 6. Stock doch nicht so prima.

Nun ja, nachdem sogar eine "Zeugenbefragung" durchgeführt wurde und die Polizisten einen alten Mann, der die ganze Zeit herumschlich, weggeschickt hatten, löst sich die kleine Versammlung auf. Der Amerikaner hat tatsächlich eine andere Lücke gefunden, der Parkplatz-Eroberer verzieht sich und die beiden "Freunde und Helfer" brausen von dannen.

Schön, was man manchmal mit einem BliKK aus dem Fenster so mitbekommt. Auf den nächsten Parkplatz-Krieg. Der sicher nicht lange auf sich warten lassen wird...:-)

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