16. September 2008

Schreiende Imame und fette Ratten

3.09.
Heute Morgen sind wir im Menorna abgestiegen und das in jeder Beziehung, der Abstieg zu unserer vorherigen Bleibe ist enorm, ich war sicher, dass das Guest House was ist, da es mein ansonsten zuverlaessiger Reisefuehrer empfohlen hat. Nach der Ubernachtfahrt war ich auch noch etwas erschoepft, so dass ich zu spaet erkannt habe, dass der Boden des Bades das letzte mal Sonnelicht gesehen hatte, als ich noch keinen Fuehrerschein hatte, seitdem ist wird er von einer fast expressionistisch anmutenden Dreckschicht geschuetzt. Auf dem Bettlaken waren Blutflecken und die Schuhe haben wir auch nicht (wie durch ein Plakat gefordert) ausgezogen, denn die waren mit Sicherheit das Sauberste im Guest House. Am Abend trafen wir einen Tuerken, der da schon seit einem Monat wohnt und seitdem nie gesehen hat, dass irgendwas sauber gemacht worden waere, suuuuuper.

Kotha Baru hatten wir schnell angesehen, uns ist nicht so recht klar geworden, warum der Reisefuehrer diese Stadt als Spezialtip genannt hat. Zum Essen gabs nix, da der fast 100 prozentig muslimische Norden den Rhamaden einhaelt, nach einer guten Stunde suche haben wir dann doch noch nen Chinesen gefunden der uns was verkauft hat. Selbst Mac und Kentucky fried Chicken machen erst um 3 Uhr Nachmittag auf und verkaufen erst kurz vor sieben etwas..... Wir sind am Nachmittag mit einem Taxis in die Umgebung gefahren. Kotha Baru liegt an der thailaendischen Grenze, deswegen gibt es in der Gegend einige Thaitempel: Wat Machimmaran, Wat Phothivihan und das Wat Maisuwankiri haben wir uns angesehen. Wenn du noch keine Thaitempel gesehen hast, dann sind sie schon recht interessant. Am Abend gingen wir noch zum Nachtmarkt, auf dem man erst zu essen begonnen hat, als der Imam zum Schreien anfing. Wir hören den Imam oft, am Morgen Mittags und mehrmals am Abend, obwohl wir haeufig recht nah an einer Mosche untergebracht waren hat es uns nie gestoert, es macht Malaysia sogar zu etwas besonderen, da ich sowas noch nie erlebt habe.

Einige fette Ratten sind an uns vorbeigsprungen und haben die duerren Katzen auseglacht, die es da auch gab. Das Essen war lecker, auch dass es dazu kein Besteck gab und wir alles mit den Fingern gegessen haben, hat uns den Appetit nicht verderben koennen. Beim Zuruecklaufen zum Guest House sind wir an einem geschlossenen Markt vorbeigekommen. Offensichtlich hat ein Verkaeufer irgendwas liegen lassen bevor er seine Bude gesschlossen hatte, circa 10 Ratten balgten sich um das lecker Happi, ich wuerde sagen jede dieser Ratten duerfte leicht und locker 2 bis 3 Kilo gewogen haben. Da haette ich mich als Katze auch nicht ran getraut.......

Wir waren heute eine Stunde um Internet. Der Wetterbericht fuer alle die drei uns verbleibenden Reiseziele war verheerend, uerberall Regen. Da fuer die Cameron Highlands und fuer Penang die Regenwahrscheinlichkeit noch hoeher ist als fuer die Ostkueste haben wir uns entschlossen noch einmal auf eine Insel zu gehen und dort abzuwarten ob das Wetter wirklich so schlecht werden wuerde. Wir fahren Morgen also zu den Pherentian Islands, genauer zur Perhentian Besar und hoffen das Best.

Meine beruehmt-beruchtigte und auch beliebte Rubrik *Der Malaye an sich* faellt diesesmal sehr schwer zu schreiben. Den Malayen an sich gibt es nicht. Ein drittel der Einwohner Malaysias sind Chinesen, die hier uebrigens sehr gut Englisch sprechen und ausgesprochen nett sind (nicht nur weil man bei denen auch waehrend des Rhamadans was zum Essen bekommt...) Die Malayen haben eine dunkelere Hautfarbe und stehen den Chinesen an Nettigkeit in nichts nach. Dazu kommen noch ueber 100 (da bin ich mir aber nicht ganz sicher) Minderheiten die in diesem Land leben. Dieses Bevolkerungsgemisch und vor allem das daraus folgende Religionsgemisch (Malayen: Moslems: Chinesen: Buddhisten, Taositen, Ibuan: Christen, Inder: Hinduisten und noch viele Naturreligionen) macht Malysia aus. Auch deswegen ist es wirklich schwer *typische* malayische Souveniers zu finden, da alles ein Mischmasch ist. Die Friedfertigkeit der meisten Religionsanhaenger ist das eigentlich beeindruckende hier. Man lebt neben sich her ohne sich sehr zu stoeren, echt beeindruckend.

34 Ringgit Guesthouse

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